Freitag, 11. August 2017

Ab jetzt Bulgarien entdecken

Vidin - Kozloduy (beides in Bulgarien)
101 km
593 Hm
Temperaturen? Daran haben wir uns gewöhnt. 30-35 plus

Das Fruhstuck heute war ein Witz. Kaffee, 200 ml Getränk und nicht mehr und dann bis auf einen Apfel keine frischen Produkte, alles industriell abgepackt: Honig, Marmelade, Butter. Hatte sowas wie im Studentenwohnheim.
Den Tag heute hatte ich mir nach den gestrigen Strapazen schlimmer vorgestellt. Aber, es geht mir wieder besser, der Magen-/Darminfekt ist auf dem Rückzug und die Kräfte kommen langsam wieder zurück. Trotzdem war es wieder ein anstrengender Tag. Auf die Temperaturen haben wir uns gut eingestellt, 35 oder 40plus ist uns fast schon egal. Der Wasserverbrauch unterwegs ist enorm. Ich bin heute wieder auf insgesamt 5 Liter gekommenen. Ich hatte laufend Durst. Mit dem Essen bin ich lieber vorsichtig, aber Nudeln gehen immer.
Ansonsten war die Strecke nicht so spektakulär, hatte aber auch ihre besonderen Reize. Z.B. die Höhenmeter. Klar, es macht keinen Spaß (wirklich nicht), das Rad eine halbe oder dreiviertelstunde bei 5-8% Steigung den Berg rauf zu schieben. Die 20 kg Gepäck ziehen einen förmlich nach unten. Aber wenn man aus einer Höhe von 180 oder 160 m auf das Donautal blicken kann, ist das schon eine tolle Sache.
Ich hatte für mich dann entschieden, bis 4% Steigung probieren ich noch eine Weile, aber dann steige ich ab und schiebe. Die weitere Quälerei  mit meiner 8-Gang Nabeschaltung bringt mir keine Vorteile, ich komme vielleicht noch 100/200 Meter weiter und würde dann genervt vom Rad steigen. Ich wusste vorher, dass mein Rad eigentlich nicht bergtauglich ist, mit Kraft kann ich da etwas ausgleichen, aber irgendwann ist auch die am Ende. Wenn das im Kopf klar ist, kann ich gut damit umgehen. Die Abfahrten waren natürlich wieder schön und dauerten sehr lange, weil die Anstiege sehr steil und die Abfahrten mit deutlich weniger Gefälle waren. So hatten wir lange was davon und konnten uns erholen.
Unterwegs haben wir auch viele abgebrannte Felder gesehen, alles völlig schwarz und verkohlt. An einer Stelle brannte es  über eine lange Strecke bis zum Straßengraben und die Flammen schlugen durch den Wind angefacht in die Höhe. Es war schon unheimlich. Kein Foto, nicht anhalten und schnell weg hier.
Auf einem Foto von mir kann man aber auch gut Brände auf der rumänischen Seite erkennen. Übrigens ist die Donau jetzt für viele Tage der Grenzfluss zw. Bulgarien und Rumänien.
Heute ist es uns auch gelungen, rechtzeitig zum Mittagessen ein zukehren, bevor die Steigungen anfingen. Wir hatten wieder Glück und ein Restaurant mit Meerblick gefunden.
Die durchfahrenden Dörfer machen schon einen ärmlichen Eindruck. Viele leerstehende Häuser in den Dörfern, Ruinen, wenig Leben. Manchmal trostlos. Auch das ist die EU und Bulgarien ist auch so ein vergessenes Land im Bewusstsein der Westeuropäer.
Unser Hotel heute, "Kompleks Radetski", liegt 100 m von der Donau weg und wir haben genau von unserem Zimmer aus auch einen schönen Blick auf die Donau, bei unserer Ankunft sogar noch inklusive. Sonnenuntergang. Für rund 25 EUR mit Frühstück - das Zimmer, nicht pro Person.
Wir sind nun schon 11 Tage auf dem Rad unterwegs und vielleicht bleiben wir in unserem Rhythmus und legen ab morgen, nach dem zwölften Tag, wieder einen Ruhetag ein. Quartier haben wir noch nicht, nichts bei booking.com  vorhanden. Wir lassen uns überraschen. Einen Ruhetag könnten wir schon gebrauchen!

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Zwei, ich grüße euch von der Hansesail. Vor genau 40 Jahren auch fast auf den Tag genau war ich in Vidin. Wir sind mit der Autofahrer nach Calafat. War damals auch so heiß. Hi sind nur 19 Grad. Würde ein paar Grad abnehmen. Gute Weiterfahrt. LG Barbara

    AntwortenLöschen