Montag, 7. August 2017

Schöne Gegend und ein Ruhetag

Bela Crkva (Serbien) - Berzasca (Rumänien)
104 km
379 Hm
konstant 23 Grad, die Snne kaum gesehen

Nicht weit von unserer Pension Lilly, direkt an der Hauptraße, kamen wir an einem kleinen Badesee  vorbei. Hier konnten wir gut frühstücken. Am Wochenende muss hier richtig was los gewesen sein. Die Kellner genossen die Ruhe am frühen Montagmorgen.
im Wasser standen Tische und Stühle sehr weit im Wasser, von manchen Stühlen ragte nur noch ein Stück Lehne raus. Die Poolbar hatte bei der Hitze des Wochenendes bestimmt guten Umsatz.
Wir waren über die kühlen Temperaturen recht froh. In der Nacht hatte sich die Luft merklich abgekühlt und mehr als 22-23 Grad wurden es heute den ganzen Tag nicht. Das tat uns sehr gut.
Heute sollten wir Serbien verlasssen und nach Rumänien reinfahren. Wir werden zwar  noch einmal das Donauufer wechseln und in Serbien (in Kladovo) übernachten, verlassen dann aber Serbien endgültig und werden dann in Bulgarien (Vidin) angekommen sein. Alle 5 Länder unserer Donautour stehen dann auf unserem Zettel.
In Richtung Rumänien mussten wir glelch die ersten zusammenhängenden Höhenmeter fahren, es war eine lange Rampe. Aber die Steigung war moderat, es war kühl und es war gleich am Anfang des Tages. Nennenswerte Steigungen gab es dann nicht mehr, aber durch das ständige bergauf und bergab kamen doch zum Ende des Tages 379 Hm zusammen.
Am Grenzübergang lief alles ganz locker ab. Grenzer und Zöllner  waren nett und wir plauderten sogar etwas miteinander. das Übliche, woher, wohin, wieviel km,  wo kommt ihr her usw. Aber eine Frage wurde uns schon mehrmals gestellt, die wir komisch fanden:
"Machen Sie hier Urlaub?" Ja glauben die vielleicht, wir fahren den langen Weg, um hier zu arbeiten? Aber sicher hat das einen tieferen Sinn und dient irgendeiner Statistik. Nach der Grenze führte uns unser Weg über 30 km um 180 Grad zurück, also Weg von unserem Ziel. Das hatte 2 Gründe, erstens wollten wir nicht den direkten Weg über die Berge nehmen und zweitens war das bedingt duch den Grenzverlauf und natürliche Bedingungen (Wasser, Flüsse, Berge). Der Umweg war ca. 40 km länger als die direkte Verbindung, aber es hat sich voll gelohnt. Wir fuhren die gesamte Zeit auf asphaltierten und wenig bis gar nicht befahrenen Straßen, einen großen Teil direkt an der Donau entlang. Es war wunderschön. Eric sagte, dass er sich das genauso auch vorgestellt hat. Und nun war es endlich soweit.
Es war der bisher schönste Streckenabschnitt unserer Tour.
Hier sind wir jetzt mitten in den Nationalparks in Serbien und Rumänien, die auf das eiserne Tor zulaufen, dort wo die Donau mit nur 200 m ihre engste Stelle hat und 120m tief ist. Die Felswände rechts und links ragen bis zu 300 m in die Höhe. Da werden wir morgen sein und freuen uns auf die spektakuläre Natur.
Unterwegs, jetzt in Rumänien, bemerkten wir schon Veränderungen. Die Menschen sehen anders aus, schwarze Haare und fast schwarze Augen, es wird viel barfuß gelaufen, Kinder rufen uns hinterher und die ersten Hunde bellten uns laut an und rannten neben de Fahrädern her. Ich habe schon mal mein Pfefferspray in Reichweite postiert. So ein elektronisches Dingsbums, welches hochfrequente Töne aussendet und für die Hunde ungefährlich ist, scheint aber auch zu wirken. Schon ausprobiert.
Aufgefallen war uns das schon in Serbien, wurde hier aber noch schlimmer, das sind die vielen Müllberge rechts und links im Straßengraben und Plastiktüten in den Bäumen. Das  ist echt eklig. Das sind wirklich Dreckschweine. Da nützt die beste Tourismusoffensive nichts, wenn sich da nichts ändert. Dabei sieht es in den Dörfern gar nicht so schlimm aus. Fußweg, Entwässerungsgraben, Straße sind komplett zubetoniert und vor dem Haus stehen entweder Blumenkästen, Kübelpflanzen oder am Entwässerungsgraben sind Blumen gepflanzt. Es ist nicht richtig Armut, wie wir das in Indien gesehen haben, aber gut gehts den Leuten bestimmt doch nicht.
Die erste Mahlzeit in Rumänien zu kriegen war nicht einfach, denn wir hatten kein Geld. Im ersten Geldautomaten, von der Grenze bestimmt 60 km entfernt, bekamen wir nichts. Wir waren froh, dass unsere Karte wieder raus kam. Blöder Scherz ich weiß.
Schließlich gelang es uns doch an Bargeld zu kommen und wir konnte essen gehen. Auf der rumänischen Speisekarte gab es für uns nur wenige Anhaltspunkte, was wir essen könnten. Snitel hörte sich gut an und das kam dann auch, auf unserer ausdrücklichen Wunsch mit etwas Salat (Eric: Tomatski, Gurkski). Es hat geklappt und der Kellner hats kapiert. Gut, dass Eric so ein Sprachgenie ist.
Ein bißchen muß noch am Service gearbeitet werden, die Colabüchse wurde auf den Tiasch geknallt, aber das Schnitzel hat geschmeckt.
Unterwegs sahen wir fast an jeder nur möglichen Stelle an der Donau kleine Zelte, Autos, Wohnwagen. vor denen Angler saßen. 4, 5, 6 Ruten waren aufgestellt. Wir haben aber noch nie gesehen, dass jemand was gefangen hat. Das wäre hier was für Kalle!
Unterkunft fanden wir in der Pension Isabella. Ein kleines Zimmer, aber die Lage ist so einzigartig, dass wir beschlossen haben, hier einen weiteren, unseren zweiten, Ruhetag einzulegen. Das hatten wir uns nach den Strapazen der vergangenen 4 Tage auch ein bißchen verdient. Wir werden in der Pension gut versorgt, das Zimmer mit Frühstück für rund 31 EUR, Bier geht natürlich extra.
Abendessen kriegen wir auch, sollen nur eine Stunde vorher Bescheid sagen und es wird uns was gebruzelt. Es könnte uns schlechter gehen!
Wir haben heute nichts gemacht. nur unter dem Terassendach gesessen und aufs Wasser geschaut. Die Donauwellen plätschern an der Terrasse vor sich hin und wir haben einen phantastischen Blick auf Donau und umliegende Berge.
Etwas Wäsche waschen und Wasser für morgen kaufen waren auch noch Beschäftigungen genauso wie das Buchen der nächsten 2 Unterkünfte, etwas Streckenplanung und Fahrrradpflege.
Leider habe ich ein bißchen Magen- / Darmprobleme bekommen und hoffe nun, dass ich morgen keine Probleme beim Fahren kriege. Ist ja auch kein Wunder, seit über einer Woche diese Temperaturen, 4-5 Liter Wasser am Tag, dazwischen kalte Cola, irgendwann kommt das eben so und gehört auch dazu.
Sitzbeschwerden habe ich eigentlich nie, aber bis zu 9 Stunden auf dem Rad und dann durchgeschwitzte Radhosen, da ist schnell was wundgerieben. Seit unseren Urlauben auf Teneriffa stehe ich ja auf Aloevera. Das hilft bei mehreren Sachen. Ich hatte hier nur 200fach Konzentrat in einer großen After-Sun Tube. Müßte doch von der Begrifflichkeit das Richtige sein, oder?

5 Kommentare:

  1. Geniesse noch der Rest von eurere Ruhe Tag

    AntwortenLöschen
  2. Na dann erholt Euch gut und weiter gute Fahrt.

    AntwortenLöschen
  3. Schön, dass ihr euch einen Ruhetag gegönnt habt! Deine Berichte lesen sich toll...manchmal mit Gänsehaut (nicht auf die Kälte von 22-23° bezogen)manchmal mit Schmunzeln (letzter Absatz)...
    Weiterhin Gute Fahrt LG Sybilla

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Männer...

    Wenn ich nicht wüsste das ihr jeden tag fast 100 km mit dem fshread unterwegs seid, könnte ich mir vorstellen euch mit einem bierbauch hier wiederzusehen....

    Last es euch gut gehen, geniest die tour die landschaft und kommt mit vielen eindrücken heim!!!

    Ps lasst euch von sprüchen nicht aus der ruhe bringen

    Manfred

    AntwortenLöschen