Mittwoch, 23. August 2017

Hügel an Hügel ...

Cernavoda - Harsova
59 km
633 Hm

Nachtrag von gestern (20.08.)
Zum Abendessen fuhren wir mit dem Rad in die Stadt. Und siehe da, das Volksfest fand auch am Sonntag seine Fortsetzung mit Bühnenprogramm und den vielen Ständen in der Fußgängerzone.
Wir nahmen unter dem Zeltdach unseren Platz ein, wo ich schon am Vorabend gesessen und gegessen hatte.
Es roch so lecker und wir probierten Fleischröllchen, Hähnchenbrust vom Gill und eine köstliche Bohnensuppe.
Wir saßen dort etwa 3 Stunden, beobachteten die Leute und hatten unseren Spaß. Beim Bezahlen bestellte Eric für uns als Absacker einen kleinen Palinka, wir es das am Nachbartisch gesehen hatte, also ein wirklich kleines Schnapsglas in der Größe eines Fingerhutes. Bekommen haben wir ein Weinglas mit Palinka. Der junge und sehr freundlich Kellner konnte unsere verwunderten Gesichter nicht verstehen. Gut,da mußten wir jetzt durch. Schnell austrinken, rauf auf's Rad und die 3 km bis zu unserem Motel radeln, bevor der Alkohol wirkt.
Haben wir auch geschafft und danach gut geschlafen.
Heute (21.08.) dann fast wie immer in den vergangenen Tagen kein Frühstück, aber wenigstens ein Kaffee war drin als Serviceleistung des Hotels.
Aus Cernavoda raus war kein Problem, es ging aber gleich wieder mit einer satten Steigung los. Wir sind nun schon 3 Wochen unterwegs, aber jeder Tag ist irgendwie anders. Heute standen ja nur knapp 60 km auf dem Programm, aber immerhin wieder über 600 Hm auf dieser kurzen Strecke, es ging also nur rauf runter, rauf, ... die ganze Zeit. Aber diesmal waren die Anstiege, bis auf die ersten km, längst nicht so steil wie sonst, immer so 2-4 % aber dafür über eine lange Strecke. Das tat zwar dann auch irgendwann weh, aber wir konnten die Hügel hochfahren. Allerdings frischte am Nachmittag der Wind deutlich auf und machte es uns noch schwerer. Da wird selbst eine mickrige Schippe Sand mit 2% zu einer Quälerei.
Belohnt wurden wir auf jedem Hügel mit einer wunderschönen Aussicht auf das Donautal und das Umland. Es waren wieder schöne Bilder, die kein Foto wiedergeben kann.
Bei einem Cola-Stop saßen wir direkt vor einem Wohnmobil mit der Aufschrift "Save the dogs".
Direkt hinter dem Auto stand ein kleiner OP-Tisch, auf dem ein Hund lag und sterilisiert/kastriert wurde.
Das ganze ist kostenlos. Offensichtlich will man auf diese Weise dem Problem der ausgewilderten und streuenden Hunde beikommem.
Mit einem Lieferwagen wurde für Nachschub gesorgt. In Hundekäfigen wurden weitere Hunde für die Arbeit der Tierärzte herbeigeschafft. Es wurde sich auch sehr rührend um die Hunde gekümmert. Die Käfige wurden mit großen feuchten Tüchern abgedeckt und ein großer Ventilator sorgte für etwas Erfrischung. Eine sehr merkwürdige Frau in einem T-Shirt mit der Aufschrift: " Don't kiss me" (auf diese Idee wäre ich auch nicht gekommen), redete ständig auf die Tierärzte ein. Eric meinte nur, vielleicht will sie ihren Mann vorbeibringen.
Und weiter ging es rauf, runter, rauf, runter. Die Straßen waren aber ausgesprochen gut und bei den Abfahrten wurden auch schnell mal Geschwindigkeiten von 50+ kmh erreicht. Die letzten 6 km bis Harsova waren die nervigsten km. Wir mussten auf einer sehr stark befahrenen Fernverkehrsstraße fahren. Unangenehm.
In Harsova hatten wir unser Motel bald gefunden. Die Unterkünfte sehen aus wie aneinandergereihte Container und stehen auf dem Gelände einer Baustoffversorgung. Unser Zimmer hat wirklich nur Platz für 2 Betten. Damit können wir aber leben. Alles sauber. Der Hammer ist das WC. Auf einer Fläche von 1x1m WC, Dusche und Waschbecken. Geht das? Ja! Der Duschkopf hängt direkt über dem WC. Man kann also duschen, während man auf dem WC sitzt und ... Wir kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus.
In der kleinen Gaststätte, welche die Pension betreibt, haben wir super und preiswert gegessen. Wirklich, das hätten wir nicht besser treffen können.
Morgen wollen wir etwas früher los. Wir fahren nach Braila und haben somit unsere ursprüngliche Planung etwas geändert. Quartier haben wir schon gebucht über booking.com
Es wird deutlich über 100 km gehen, wieder etliche Höhenmeter und vielleicht auch mit ein paar Regentropfen. Auf jeden Fall wird es morgen der kälteste Tag der gesamten Tour mit nur 24 Grad. Ich friere jetzt schon, während ich das schreibe.
Auf jeden Fall wird der Wind uns zu schaffen machen. Natürlich Gegenwind, aus Nord mit Böen von bis zu 60 kmh. Das kann ein harter Tag werden. Wir werden sehen.

1 Kommentar:

  1. ...die Beschreibung des Essens auf dem Fest hört sich ja echt lecker an...der Ausgleich für "Nichtfrühstück"
    Na und das mit dem WC usw. ist doch echt mal zweckmäßig... Hauptsache ihr habt euren Spaß..
    ...vergiss nicht dein Fleece anzuziehen... Gute Fahrt.. LG Sybilla

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