Samstag, 19. August 2017

Eine Nacht im Kloster

Oltenita - Dervent Kloster, ab jetzt sind wir nur noch in Rumänien.
97 km
230 Hm

Leider kein WLAN für mein Tablet. Der Blogeintrag kommt also erst morgen.

Heute gab es wieder einmal Frühstück. Da kommt man gleich viel besser in den Tag.
Die Straße war so gut und die Strecke so anspruchslos, dass wir kurzfristig mit dem Gedanken gespielt haben, zügig weiter zu fahren, damit wir die etwa 75 km bis 13 Uhr geschafft haben, um dann eine Fähre früher zu erwischen und nicht erst um 16 Uhr.
Das taten wir dann doch nicht, nahmen uns lieber Zeit für eine Pause mit Tomaten, Zwiebel, Leberpastete und frischem Weißbrot. Das kauften wir alles in einem Dorfladen, wie es hier immer mehrere in einem Dorf gibt. Ferch hat nicht einmal einen Laden! Im Laden bedienten uns Mutter und Tochter, die sehr nett zu uns waren. Wir kriegten noch Salz für die Tomaten, der Tisch vor dem Laden abgewischt und zurecht gerückt, damit er nicht kippelt.
Unterwegs fuhren wir durch zahlreiche Dörfer, manche gingen direkt ineinander über.
Auf der Karte sah es so aus, als ob es noch eine weitere Fährverbindung gibt, welche direkt das rumänische Ufer ansteuert und uns den zweimaligen Grenzübertritt ersparen könnte. So richtige Informationen konnten wir dazu im Internet auch nicht finden. Wir hatten aber Glück und erwischten diese Fähre, gleich als wir ankamen, setzten wir auch schon auf die rumänische Seite über. Für Fußgänger und Radfahrer kostete das auch nichts. Für diese Fähren gibt es keinen Fahrplan, mehrere Fähren wechseln ständig hin und her. So waren wir viel eher als gedacht nur noch 20 km vom Tagesziel entfernt. Die Fahrt dauerte dann aber doch länger, weil die Landschaft sehr hügelig war und noch einige Höhenmeter auf uns warteten.
Wir legten eine Pause ein am Straßenrand neben einem Weintraubenverkäufer. Für umgerechnet einen EUR bekamen wir ein gutes Kilo zuckersüsser Weintrauben, rot und weiß.
Wir waren auf einmal wieder 100 m über der Donau und hatten einen grandiosen Blick auf die Landschaft. Die Abfahrt nach unten hat auch Spaß gemacht. Dann sahen wir das Dervent Kloster schon von weitem. Leider mussten wir dazu wieder den letzten Anstieg für heute schaffen.
Oben angekommen fanden wir auf gleich jemanden, den wir fragen konnten, d.h. fragen brachte nichts, da mussten Gesten her, was ja für schlafen nicht schwierig ist. Wir sollten warten. Taten wir auch. Es dauerte schon eine Weile, dann bekamen wir den Schlüssel für unser Zimmer. Kein Luxus, wir sind im Kloster. 4 Betten, 1 Tisch, 2 Steckdosen (wichtig für Telefon, Navi und Tablet) - das wars. WC und Toilette über den Flur. Leider keine Handtücher und das warme Wasser war auch schon alle. Bei dem kalten Wasser aus dem 18 m tiefen Brunnen dauert das Duschen auch nicht so lange und minimiert den Wasserverbrauch
Um Punkt 18 Uhr läutete eine Glocke. Alle Mönche, Angestellte und Gäste gingen in den durch eine Milchglaswand geteilten Speisesaal und setzten sich an gedeckte Tische. Mönche auf der einen, Gäste und Angestellte auf der anderen Seite.
Es gab Bohnensuppe, Fischsuppe, große Brötchen und einen Salat (Kohl, rote Rüben, ...?).
Hat aber gut geschmeckt und wir wurden satt. Leider kein Getränk dazu. Aber gut, aus dem Brunnen im Hof haben wir uns frisches kühles Wasser abgefüllt.
Nebenan bei den Mönchen wurde nur so lange gegessen, so lange der Vorleser las. Genau 18.25 Uhr ertönte ein Klingelzeichen, der Vorleser hörte auf und alle Mönche gingen umgehend aus dem Raum. Um uns kümmerte sich keiner weiter.
Nach dem Essen spazieren wir noch über das Klostergelände, waren auf dem Friedhof, auf dem Glockenturm und sahen von dort oben einen schönen Sonnenuntergang.
Am Abend wurde noch lange in der Kirche gebetet und gesungen.
Für uns war dann aber auch schon der Tag zu Ende. Wir werden zeitig zu Bett gehen und uns Kräfte für den morgigen Tag erschlafen. Eigentlich ein Tag mit rund 800 Höhenmetern, wir werden aber nach der Hälfte der Strecke ein Quartier suchen. 800 Hm sind einfach zu viel. Und wir haben genug Zeit, um pünktlich am 25. August in Tulcea zu sein.

2 Kommentare:

  1. Michael Patrick Kelly hat sechs Jahre in einem Kloster gelebt :>
    Ich wünsch euch noch ne gute Weiterfahrt. Viel Spaß!
    ~Finja

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