Donnerstag, 24. August 2017

Das große Finale - der letzte Tag der Tour

Braila - Tulcea, das Ziel unserer Tour
100 km
767 Hm
Wenn ich jetzt nicht schreibe, dann schreibe ich nie über diesen Tag.
Zu viele Gedanken gehen mir durch den Kopf.
Ein letztes Mal die Taschen packen, das Fahrrad startklar machen, die Route auf das Navi laden, Streckenbeprechung mit Eric - der Tag begann wie immer und war trotzdem besonders. Es war der letzte Tag unserer Tour, die am 30. Juli in Budapest begonnen hatte. Vor uns lagen die letzten 100 km.
Irgendwie versucht man dann, alles viel bewusster und intensiver zu genießen, denn am Abend ist die Tour zu Ende.
Bis zur Fähre nach Galaţi kamen wir sehr schnell voran. Die Straße war sehr gut, Sonnenschein, angenehme Temperaturen und - kein Wind. Davon hatten wir ja auf der Strecke bis Braila mehr als genug und brauchten auch den Ruhetag.
Das "Einsortieren" der PKW's und Fußgänger auf die Fähre war wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Die Fähre fuhr sehr schnell auf die gegenüberliegende Seite.
Dort stand eine fast endlose Schlange von Autos und wartete auf die Überfahrt. Wir schätzten, dass die Schlange mindestens einen Kilometer lang war. Nur 8 PKW's passten bei einer Überfahrt rauf. Es muss ewig gedauert haben, bis alle nach Galaţi rüber kamen.
Die weitere Fahrt war wunderschön, wir genossen jeden einzelnen Kilometer. Die sich ständig aneinanderreihenden Hügel ließen sich gut befahren, die einzelnen Steigungen waren nicht so schlimm, aber es ging eben ständig auf und ab und kostete somit auch Kräfte. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Hinterrad ist noch in der Abfahrt, während das Vorderrad schon beim Aufstieg ist.
20 km vor dem Ziel legten wir eine Pause ein, um uns vor dem letzten großen Anstieg der Tour zu stärken. Und dann begann wieder ein Stück Quälerei. Es war ein langer und steiler Anstieg und wir mussten schieben.
Die Abfahrt hat aber dafür auch wieder Spaß gemacht. Bloß jetzt keinen Fehler machen auf diesen letzten Kilometern! Die Geschwindigkeit war wieder sehr hoch, aber die Straße war auch sehr gut. Da wäre es Schade gewesen, mit gezogener Bremse zu fahren. Zum letzten Mal hatten wir die Kulisse der Berge auf der rechten Seite und des Donautals auf der linken Seite. Es war so schön. Fotos geben das nicht annähernd wieder. Da fehlt einfach der dreidimensionale Blick.
In Tulcea fanden wir schnell unser Hotel für eine Nacht mitten im Zentrum.
Ich hatte mir Tulcea ganz anders vorgestellt, viel kleiner, beschaulicher, ruhiger, altmodischer. Was ich bisher gesehen habe, ist genau das Gegenteil. Tulcea ist eine moderne Großstadt mit interessanter Architektur, schönen Plätzen und viel Leben auf der Straße.
Hier werden wir uns wohlfühlen für eine Woche. Morgen kommen die Frauen und wir werden sie in der Pension erwarten. Darauf freuen wir uns schon.
Und nun ist der Moment gekommen, die Tour abzuschließen und das Kapitel Erkundung des Donaudeltas gemeinsam mit unseren Frauen aufzuschlagen.
Eric und ich, wir waren 4 Wochen unterwegs, sozusagen Tag und Nacht. Wir haben nur gute Tage miteinander verbracht. Wir haben kennengelernt, wie man selbst und der Andere unter großer körperlichen Belastung und wirklich extremer Hitze tickt.
Wir haben uns vorher schon gut verstanden,  sonst hätten wir diese Tour nicht gemeinsam machen können. Aber jetzt sind wir uns ganz anders näher gekommen.
Wir sind beide nicht die großen Redner. Deshalb von mir ein herzliches
Danke Eric für dieses gemeinsame Erlebnis und die tolle Zeit.
Vielleicht war es doch DIE Tour unseres Lebens.
Und Danke Antje für dein Verständnis für meine ausgefallenen Radtouren, deine Sorgen, dein Bangen, deine Hilfe und Ratschläge.
Ich hoffe, dass die Mitleser des Blogs vielleicht neugierig geworden sind und die Donauländer besuchen. Es lohnt sich, auch wenn diese Länder scheinbar der vergessene Teil Europas sind. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.
Donauradler verabschiedet sich bis zur nächsten Tour.

5 Kommentare:

  1. Guten morgen ihr donauradler.

    Ich sage ganz bewusst guten morgen denn ich musste schon früh aufstehen weil ich eure frauen zum flieger bringe.

    Danke für die infos in den 4 wochen, danke das wir euch so begleiten durften!!!

    Ich wünsche euch in der letzten woche an der donau noch viel Spaß.

    Manfred

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  2. Ich bin gespannt auf das was ihr noch erzählt und die Fotos. In 10 Stunden sind wir hoffentlich bei euch! Ich bin glücklich, dass euch nichts passiert ist und ihr so eine tolle Zeit hattet!

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  3. Was gibt es dazu noch zu sagen..... Wir haben uns vor 13 Jahr begegnet und es hat direct geklapt zwischen uns allen... aber nach diesen 4 Wochen zusammen haben wir uns richtig gut kennen gelernt! Dietmar, auch du herzlichen dank für 4 fabelhafte Wochen!!

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  4. Dietmar, ich danke dir dafür, dass ich lesend dabei sein durfte. Dein Schwager Uwe

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