Mittwoch, 9. August 2017

Das eiserne Tor - Landschaftlicher Höhepunkt der Tour

Bersasca (Rumänien) - Kladovo (Serbien)
99 km
595 Hm
Temperaturen stellenweise auf der Straße manchmal 40 Grad, aber sonst nicht so heiß

Unsere Räder standen schon vor dem Frühstück startklar bereit. Heute sollten wir den schönsten und spektakulärsten Teil unserer Tour durchfahren. Zwei Anstiege standen auf dem Programm, die es in sich hatten. Auch Schiebestrecken ab 5% -8% waren dabei, es ging nicht mehr sitzend auf dem Rad.
Die Temperaturen waren anfangs recht angenehm, in Bersasca war es sehr windig. Im Verlauf der Strecke nahm der Wind aber ab und wir hatten "nur" noch gegen die Höhenmeter anzukämpfen.  Die ersten 70 km waren spektakulär. Es ist einfach nicht zu beschreiben für Jemanden, der das nicht gesehen hat. Insofern wird der Blog heute etwas kürzer. Es waren nur Postkartenmotive, blauer Himmel, klare Sicht und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wer sich mal einen Überblick darüber verschaffen will, kann ja mal die Postkartenmotive bei Wikipedia zum Eisernen Tor nachsehen. Das haben wir wirklich so fast alles gesehen, bis auf die Ansichten, die man nur von der serbischen Seite aus sehen kann. Wir fuhren ja auf der rumänischen Seite der Donau. Ich hatte oft den Eindruck, auf einer kroatischen Küstenstraße zu fahren und das gegenüberliegende  Donauufer ist eine vorgelagerte Insel. Die Donau ist riesig breit und verengt sich dann an ihrer schmalsten Stelle auf 200 m. Der Donaudurchbruch insgesamt besteht aus mehreren Schluchten. Auf unserer Seite hatte auch alles einen sehr maritimen Charakter mit Häfen, Stränden, Bars, Gästehäusern, Gaststätten und vielen Touristen. Mit einem Kreuzfahrtschiff hier lang zu fahren ist bestimmt auch toll, aber wir konnten anhalten, wo wir wollten. Allerdings haben wir bisher noch kein einziges Kreuzfahrtschiff gesehen, ausser in Budapest an der Kettenbrücke, am Startpunkt unserer Tour.
Ab Orsova, von dort waren für uns noch etwa 30 km bis zum Ziel zu fahren, begann leider auch der bisher häßlichste Abschnitt der Tour. Auf einmal nahm der Verkehr so stark zu,  dass zu viele Blicke nach rechts oder links schon lebensgefählich wurden. Mal war ein Seitenstreifen da, mal wieder auch nicht und besonders auf Brücken verengte sich die Fahrbahn. Es war wirklich schlimm. Einmal überholte uns ein Bus (!) so knapp, dass sehr leicht etwas Schlimmes hätte passieren können. Wir wollen da auch keine Panik machen oder Euch Mitleser verängstigen, aber dieses Überholmanöver hat uns noch beim Abendessen beschäftigt.
Dann hatten wir den Staudamm Derjab 1 erreicht, der gleichzeitig mit der Überfahrt darüber der Grenzübergang nach Serbien ist. Bei der Grenzkontrolle auf rumänischer Seite mussten wir etwas warten, es gab wieder Computerprobleme. Der Grenzbeamte nahms locker und sagte schmunzeld nur "Taliban". Die Einreise nach Serbien verlief in Rekordzeit, die Landstraße war jetzt kaum noch befahren und schnell waren wir in Kladovo. Ein netter Ort mit einer Fußgängerzone, die eigentlich nur aus der Aneinanderreihung von Gaststätten und Straßencafés bestand. Hier fanden wir auch unseren Platz. Unser Frühstück für morgen haben wir im Supermarkt direkt unter unserer schicken Pension eingekauft.
Morgen werden wir schon in Bulgarien sein.

3 Kommentare:

  1. hab mir mal das "eiserne Tor" angeschaut .... Höhenmeter gibt es ja in dieser Gegend offenbar gut.... es kann ja nicht alles flach an der Donau lang gehen .... wünschen weiter gute Kraft und wirksame Aloevera.

    Gruss Moni und Kalle

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  2. Es ist gut zu hören, dass Sie jetzt in der Lage sind, mehr von der Umgebung zu genießen als die hohen Temperaturen. Wir freuen uns schon auf die Bilder. Gibt es genügent möglichkeiten zu ubernachten in Bulgarien, oder wird es das Zelt? Geht es gut mit dir, Dietmar? Wir geniessen von eurem Blog. Schreibe weiter und viel Erfolg. Robert und Mieke

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  3. Habe mir die Gegend vom eisernen Tor mal über Google angesehen. Das ist sehr beeindruckend und irgendwie tatsächlich dem kroatischen Küstenstreifen sehr ähnlich. Das muss schon toll sein, so etwas zu sehen. Hoffentlich könnt Ihr das auch ein wenig genießen. Viel Erfolg Euch beiden weiterhin. Passt auf Euch auf.

    Liebe Grüße Silke und Bernd

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